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Unfair: DFB-Regelung ermöglicht Männern im Frauenfußball zu spielen (06.2022)

Ab der Saison 2022/23 gilt eine neue Regelung des DFB (Deutscher Fußball-Bund), mit der die Geschlechtertrennung im Fußball willkürlich wird.

Neue DFB-Regelung schadet Frauen

Das Magazin kicker.de berichtete am 23. Juni 2022, dass der DFB eine neue Regelung verabschiedet habe, mit der das Spielrecht für Menschen mit körperlichen Geschlechtsvarianten („divers“) sowie Menschen mit Gendergefühlen neu geordnet wird. Diese Personengruppen sollen sich in Zukunft im Amateursport selber aussuchen können, ob sie im Männer- oder im Frauenteam spielen. „Menschen im Prozess der Geschlechtsangleichung“ gehören ebenfalls dazu, auch wenn nicht präzisiert wird, was das genau bedeuten soll.

Eine einheitliche Regelung gab es dazu bislang nicht. Der Queer-Beauftragte und parlamentarische Staatssekretär des „Familienministeriums“, Sven Lehmann, hat bereits seine Freude darüber geäußert. Auch Lobbyist Julia Monroe freute sich darüber und konnte offenbar persönlich Einfluss auf die Beratungen nehmen.

Es ist nicht bekannt, ob auch Frauen gefragt wurden – denn letztlich werden sie diejenigen sein, die in der Frauenkategorie gegen qua Geschlecht körperlich überlegene Personen, also Männer, antreten werden müssen. Aus den Informationen auf der Website des DFB wird nicht ersichtlich, ob die entsprechenden Personen ebenfalls „selbständig die Entscheidung treffen können“, in welche Umkleidekabinen und welche Duschen sie gehen möchten. Und auch nicht, ob es eine Verpflichtung zur Information des gegnerischen Teams gibt. Oder ob die Mädchen und Frauen überhaupt ein Mitspracherecht haben.

Erinnerung an die unrühmliche Geschichte

Allerdings täte der DFB gut daran, sich seiner eigenen peinlichen Geschichte zu erinnern: Erst 1970 wurde das Vereinsverbot für Frauenfußball durch den DFB aufgehoben. Erst seit 1993 dürfen auch Frauenfußballturniere 90 statt 70 Minuten lang sein – vorher galt ein längeres Match als „zu anstrengend“ für Frauen. Und als die Fußballerinnen des deutschen Teams 1989 den EM-Titel gewannen, bekamen sie vom DFB ein Kaffeeservice spendiert. Heute also sollen sie gegen Männer antreten, wenn diese das so wünschen.

Unfair!

Das widerspricht unserer Meinung nach den Regeln des fairen Wettkampfes.

Wir protestieren und wir hoffen, dass viele Frauenverbände sowie viele Männersportverbände, die einen Funken Anstand haben, dagegen ebenfalls protestieren.

Quelle: https://www.evaengelken.de/mega-diskriminierung-fuer-frauenfussball-deutscher-fussballbund-dfb-erlaubt-de-facto-maennern-teilnahme-am-frauenfussball/

Unsere Mitfrau Eva Engelken formulierte: „Wir protestieren und wir hoffen, dass viele Frauenverbände sowie viele Männersportverbände, die einen Funken Anstand haben, dagegen ebenfalls protestieren.“

Auch wenn Mädchen- und Frauenfußball damit faktisch abgeschafft wurde, wird sich seitens der Vereine vermutlich wenig Widerstand regen, da jeder Verein auf die Gelder des Landes und Bundes angewiesen ist.

Frauen haben wenig Möglichkeit, gegen einen ähnlich trainierten Mann zu gewinnen. Selbst Profisportlerinnen haben keine Chance gegen männliche Jugendliche, wie beim Footballspiel der amerikanischen Nationalspielerinnen gegen die U15-Mannschaft von Dallas in 2017: Die Frauen verloren 5:2. Zudem steigt das Verletzungsrisiko bei dieser unfairen Ausgangslage.

Fairer Sport für alle – auch für Frauen

Menschen, die sich als „trans“ bezeichnen, sollen sehr wohl im Sport mitmachen dürfen, ob auf Amateur- oder auf Profi-Ebene – allerdings in der entsprechenden Geschlechterkategorie. Denn Frauen- und Männersport wird nicht nach „Gender“, also nach Geschlechterrollen, sondern nach dem realen Geschlecht unterteilt. Ansonsten raten wir an, eine eigene Gruppe zu eröffnen oder den Männerfußball für alle Menschen mit Gendergefühlen zu öffnen, statt die Frauenkategorie zu einem Sammelbecken für all diejenigen zu degradieren, die für den Männerfußball zu schlecht sind.