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San Marino stimmt für Legalisierung von Abtreibung (26.09.2021)

Im katholisch geprägten Kleinstaat San Marino in Italien wurde über die Legalisierung von Abtreibung abgestimmt – 77 % der WählerInnen stimmten dafür.

Mit der Abstimmung am 26. September 2021 wurde ein Gesetz von 1865 außer Kraft gesetzt, das Abtreibung unter Strafe stellte. Nun muss ein entsprechender Gesetzesentwurf ausgearbeitet werden, der Frauen reproduktive Selbstbestimmung ermöglicht. In dem Referendum wird gefordert, Abtreibung in den ersten 12 Wochen der Schwangerschaft (oder darüber hinaus, wenn die Gesundheit der Frau gefährdet ist) zu legalisieren, so der öffentlich-rechtliche Sender San Marino RTV.

Insgesamt waren über 35.000 Personen stimmberechtigt, ein Drittel davon im Ausland lebend. Die Wahlbeteiligung betrug jedoch nur 41 %. Die katholische Kirche rief dazu auf, bei der Abstimmung mit „Nein“ zu stimmen. Auch wenn noch nie jemand verurteilt wurde, bestand ein nominelles Totalverbot, dem zufolge Abtreibungen mit bis zu drei Jahren Gefängnis für die Frau und bis zu sechs Jahren für den Arzt, der den Eingriff vornimmt, bestraft werden könnten. Die Frauen mussten bislang dafür nach Italien fahren; dort ist Abtreibung seit 1978 legal.