Terre des Femmes ist eine der ältesten und größten Frauenrechtsorganisationen in Deutschland. Auch unter den Mifrauen unseres Bündnisses gibt es Unterstützerinnen, die bei Terre des Femmes mitwirken. Mit Bestürzung haben diese die kürzlich vonstatten gegangene satzungs- und rechtswidrige Handlung der angestellten Geschäftsführerin und zwei der insgesamt fünf Vorständinnen des Vereins erlebt. Diese haben sich eigenmächtig über einen Entscheid der Mitfrauenversammlung hinwegsetzt und ein Positionspapier zum Thema „Transgender, Selbstbestimmung und Geschlecht“ zurückgenommen, welches 2020 auf demokratischem Wege in der jährlichen Mitfrauenversammlung verabschiedet und 2022 nochmals bestätigt wurde.
Das Positionspaper:
Diese antidemokratische Handlung des Vorstandes übergeht dabei eine Entscheidung der Mitfrauenversammlung, welche als oberstes Organ und Arbeitgeberin des Vorstandes und der Geschäftsführerin agiert. Eine solche Missachtung von demokratischen Grundprinzipien missachtet dabei nicht nur die einzelnen Mitglieder des Vereins, sie missachtet auch Frauenrechte an sich, die nur in einer demokratischen und antiautoritären Gesellschaft wirken können.
Eine engagierte Gruppe von Mitfrauen des Vereins, zwei der aktivsten Städtegruppen und die einzige sich öffentlich kritisch äussernde Vorständin Inge Bell riefen daraufhin unter dem Hashtag #saveTDF die beiden Vorständinnen und die Geschäftsführerin zur Rückkehr zur demokratischen Arbeitsweise und Achtung des obersten Organs, der Mitfrauenversammlung, auf.
Diese Frauen haben ein sogenanntes Minderheitenbegehren über eine neutrale dritte Institution ins Leben gerufen, in welchem sie alle Mitfrauen des Vereins dazu aufrufen, sich anzuschließen, um eine außerordentliche Mitfrauenversammlung einzuberufen. In dieser kann dann der sich bisher vollkommen uneinsichtig und wenig demokratisch zeigende Vorstand neu gewählt werden.
Der Vorstand und die Geschäftsführerin verfolgen stattdessen eine Diffamierungskampagne gegen Inge Bell und ihre Mitstreiterinnen, um sie als transphob und sich selbst als rechtschaffen darzustellen. Wahrscheinlich, um rechtlichen Folgen aus dem Wege zu gehen, wurde ausserdem in einer internen E-Mail an alle Mitfrauen zwar das Zurückziehen des Papier wieder zurückgenommen, es wird sich aber weiterhin öffentlich davon distanziert und das Papier ist weiterhin nicht mehr auf der Website zu finden.
Wir schließen uns den folgenden Worten einer Mitfrau von Terre des Femmes an und rufen zur Teilnahme auf: jede Unterstützung und jede Stimme zählt – weitere Mitfrauen des Vereins Terre des Femmes oder solche, die es werden wollen, um zukünftig demokratische Stimmen intern weiter zu unterstützen sowie weitere UnterstützerInnen können sich bei der Koordinatorinnen Gruppe unter savetdf@gmx.de melden.
Nur eine Mitfrauenversammlung kann das Recht wieder herstellen. Jede Mitfrau kann und sollte ihr Recht einfordern, um sich Willkür und Entrechtung entgegenzustellen.
Mitfrau, die sich für ein Minderheitenbegehren einsetzt