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Olympia: Neue Richtlinien – Männer dürfen auch ohne Testosteronreduktion im Frauensport antreten (11.2021)

Das International Olympic Committee (IOC) hat neue Richtlinien ausgegeben. Demnach dürfen Männer nun auch ohne Veränderung ihrer Testosteronwerte am Frauensport teilnehmen.

Die neuen Richtlinien (pdf) ersetzen die von 2015, nach denen Männer ihren Testosteronwert künstlich senken mussten, um im Frauensport antreten zu dürfen. Die alten Richtlinien sahen vor, dass männliche Sportler ihren Testosteronwert auf unter 10 n/mol pro Liter für mindestens 12 Monate reduzieren müssen, um im Frauensport teilzunehmen. Allerdings wurde bereits festgestellt, dass dies die körperlichen Vorteile gegenüber Frauen nicht ausräumt. Dennoch wurde diese Regelung nun aufgehoben.

Das IOC hält zwar fest, dass alle ein Recht auf einen fairen und sicheren Wettkampf hätten (S. 2), allerdings solle es „no presumption of advantage“ geben (S. 4), es solle also nicht angenommen werden, dass jemand einen körperlichen Vorteil habe auf Grundlage von „sex variations, physical appearances and/or transgender status“ (S. 4), also auf Grundlage von Varianten in der Geschlechtsentwicklung, physischem Erscheinungsbild und/oder Transgender Status.

Diese Richtlinien sind zwar rechtlich nicht bindend und letztlich müsse jede Sportvereinigung eigene Regelungen für sich finden, dennoch teilt das IOC (fälschlich) mit, dass kein physischer Vorteil eines Mannes gegenüber einer Frau im Sport angenommen werden solle. Künftige Wettkämpfe werden zeigen, wie praktikabel und vor allem wie fair das ist.